Sichere Radverbindung Eisbachtal – Worms

Die gute Nachricht vorweg: Das Fahrrad boomt nicht nur in Deutschland, sondern auch in Worms. Unter Coronabedingungen steigen immer mehr Menschen auf ihre Drahtesel und legen kurze und mittlere Strecken mit Muskelkraft oder auch elektrischem „Rückenwind“ zurück. Einerseits kann man die Zunahme des Radverkehrs täglich selbst beobachten, andererseits belegen Zahlen aus vielen deutschen Städten eine Steigerung der Radnutzung um bis zu 20% im Jahre 2020. Noch deutlicher fiel eine amtliche Zählung in der Speyrer Straße in Worms aus: Binnen eines knappen Jahres verdoppelte sich der Radverkehr in der Fahrradstraße nahezu, nämlich von 213 auf 408 Fahrrädern pro Tag. Die Zahlen belegen: noch nie legte der Radverkehr derart zu – und das obwohl die Mobilität insgesamt zurückging.

Die Angst fährt mit

Behindert wir das Radfahren in Worms laut städtischer Bürgerbefragung durch ein Gefühl der Unsicherheit oder weil es (noch) zu anstrengend sei. Diese Aussagen decken sich mit Erfahrungen aus anderen Städten, denen zufolge zwei Erfolgsfaktoren über die Radnutzung entscheiden: „sicher & komfortabel“ muss Radeln empfunden werden, damit viele BürgerInnen davon Gebrauch machen.
Wenn wir also Klima und Gesundheit fördern wollen, dann müssen Radwege vor allem eines sein – nämlich sicher.

Sicherheitsgefühl entscheidet über Fahrradnutzung

Eine der beiden Wormser Fahrrad-Hauptachsen ist neben dem Pfrimmtal das Eisbachtal von Heppenheim, Wiesoppenheim, Horchheim und Weinsheim nach Worms. Die Route vom Eisbachtal mündet bei unterschiedlichen Zuläufen meist in der Bahnunterführung Speyrer Straße und verläuft dann über Valckenbergstraße und Neumarkt in Richtung Marktplatz und Fußgängerzone. Die Grüne Stadtratsfraktion hält es daher für wichtig, dass die Sicherheit der Radfahrenden durchgehend verbessert wird und bisherige positive Einzelmaßnahmen sich zu einem lückenlosen Sicherheitsgefühl verbinden.

Abschnittsweise Verbesserungen

Erste positive Schritte sind mittlerweile bemerkbar und signalisieren Radfahrenden, dass sie auf Wormser Wegen willkommen sind:
Die Fahrradstraße Speyrer Straße ist seit einem Jahr ein guter Anfang und lässt RadlerInnen ebenso wie Anwohner dort aufatmen. Ganz neu werden in der Unterführung gerade geschützte Radspuren eingerichtet, die das Radeln dort entspannter und sicherer gestalten werden. Diese bauliche Verbesserung durch die Stadtverwaltung ist sehr zu begrüßen und war auch zuvor in einer überparteilichen Arbeitsgruppe gelobt worden.

Noch viel zu tun

So gut die ersten Maßnahmen sind, so viel bleibt dennoch zu tun, damit Menschen auf dem Rad sich durchweg sicher fühlen können und sich immer öfter fürs Rad als umweltfreundliches, günstiges und gesundes Verkehrsmittel zu entscheiden:
Durch die neue Südumgehung ist die bisherige Verbindung nach Worms wesentlich gefährlicher geworden und muss daher auf die ehemaligen Bahnstrecke Grünstadt – Worms verlegt werden. Dazu muss der in Grundzügen vorhandene Radweg entlang Eisbach und am Wertstoffhof vorbei zur Speyrer Straße in absehbarer Zukunft allwettertauglich ausgebaut werden. Erst dann können Radfahrende z.B. sauber im Büro ankommen und die Route ganzjährig nutzen.
Auch in der Stadt braucht es eine sichere Fortführung der Radroute durch die Valckenbergstraße. Man kann darüber diskutieren, ob Tempo 30, Radstreifen, Einbahnstraße oder Fahrradstraße das beste ‚Instrument‘ für sicheren Radverkehr sein werden. Wichtig ist, dass wir zu einer Entscheidung und Umsetzung kommen, damit aus dem derzeitigen Flickenteppich eine durchgehend sichere Radroute wird, die immer mehr Menschen aufs Rad bringt und so unserem Klima und unserer Gesundheit hilft.

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